Regenbogenbrücke

Mikey

Mikey hatte noch einmal das Los gezogen

Der Himmel hat einen neuen Stern

Im Jahr 2011 haben wir die beiden Hunde Krümel und Mikey erfolgreich vermitteln können. Ende November ist Mikey leider gemeinsam mit seinen Frauchen den letzten Weg über die Regenbogenbrücke gegangen. Hier ein paar ergreifende Zeilen der Besitzer.

Als wir 2011 den Entschluss gefasst hatten, einen Hund aus dem Tierschutz bei uns aufzunehmen, wurden wir im Oktober auf die „Notfelle“ Mikey und Krümel (10 und 6) aufmerksam. Die beiden hatten innerhalb eines Jahres Herrchen und Frauchen verloren und nun drohte der Umzug ins Tierheim. Gleich das erste Treffen verlief super und beide (aber besonders Mikey) hat unser Herz im Sturm erobert. Es war so, als hätte er nur auf uns gewartet und eigentlich gab es von dieser Minute an keine andere Entscheidung mehr, als Beide zu uns zu nehmen. Beim Übergabetermin hatte Mikey nichts Eiligeres zu tun, als direkt mit Anlauf in mein Auto zu springen, als wollte er sagen, du musst mich jetzt für immer mitnehmen, ich gehe freiwillig hier nicht mehr weg.

Der Alltag mit den beiden gestaltete sich zuerst ein bisschen schwierig. Uns wurde gesagt, dass sie ohne Probleme stundenweise alleine bleiben könnten und auch, dass beide mit anderen Hunden verträglich seien. Leider stimmte beides nicht und wir hatten einige Mühe uns miteinander vertraut zu machen, aber mit der Zeit haben wir unsere Eigenheiten herausgefunden und das Zusammenleben klappte sehr gut. Auch unser 20 Jahre alter Kater Hugo blühte noch einmal auf, obwohl er keine Hunde kannte. Nach einer Woche lagen die Drei schon zusammen auf der Kuscheldecke.

Von Beginn an haben wir beiden zusammen mit Kommandos auch eine entsprechende Handbewegung beigebracht und hatten vorbildliche Schüler.

Hundebegegnungen blieben weiterhin ein Problem, da Mikey sich in den Kopf gesetzt hatte, seinen Kumpel Krümel immer und gegen alles zu verteidigen. Es gab eine Handvoll anderer Hunde mit denen die Begegnung kein Problem war (wir haben allerdings nie herausgefunden, was der Grund hierfür war). Trotz allem hätte es für uns keine besseren Hunde gegeben, denn innerhalb unseres kleinen Rudels klappte das Zusammensein perfekt. Mikey war in der Lage jedes Wort und jede Mimik zu lesen und zu verstehen, immer fröhlich hat er jede Traurigkeit und jede schlechte Laune mit seinem Schwanzwedeln und Aufforderung zum spielen wieder vertrieben. Und Krümel mit seinen „Breakdance-Einlage“ auf dem Wohnzimmerteppich hat immer für gute Stimmung gesorgt. Sie waren treue Begleiter, Familienmitglieder, Gefährten.

Irgendwie vergisst man dann, dass die beiden doch schon recht betagte Hunde sind und glaubt, es würde immer so weiter gehen. Umso schlimmer war die Diagnose im Oktober diesen Jahres, dass Mikey an einem Blasentumor leidet. Wir hatten bis zuletzt noch die Hoffnung, dass die seit Wochen andauernde Blasenentzündung doch therapierbar sei.

Mit Windeln und mehrmaligem nächtlichen Aufstehen zum Pipi machen haben wir es in den letzten Wochen ganz gut hinbekommen und Mikey war trotz des Handicaps immer noch ein fröhlicher und treu ergebener Freund. Aber man merkte schon, dass er sich mehr und mehr zurückzog.

In der letzten Woche hat er dann aufgehört zu fressen und wollte nur noch schlafen. Die Gassi-Runde, sonst immer mit stürmischem Wedeln gefordert, war nicht mehr zu bewältigen, Schmerzmittel haben auch nicht mehr gewirkt. Als er sich nicht mehr alleine auf den Beinen halten konnte und permanent Schüttelfrost hatte, mussten wir  schweren Herzens den Entschluss fassen, den letzten Gang zum Tierarzt anzutreten. Ich bin ganz nah bei ihm geblieben, bis er friedlich und ohne Schmerzen eingeschlafen ist.

Wir haben einen treuen Freund verloren, der uns in den vier Jahren, die er bei uns war, so sehr ans Herz gewachsen ist, dass sein Verlust sehr weh tut.

Der einzige Trost ist, dass Krümel weiterhin und hoffentlich noch sehr lange bei uns ist. Er trauert gottlob nicht und ist nach wie vor ein fröhliches Kerlchen, das unsere ungeteilte Aufmerksamkeit nun sehr zu schätzen weiss.

Die Entscheidung, diese beiden älteren „Notfelle“ zu uns zu holen, haben wir keine Sekunde bereut.

R. Gormanns & S. Bogisch